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Analoge oder digitale Fotografie

Heute dürfte die richtige Antwort zu diesem Glaubenskrieg endgültig abgeschlossen sein. War es früher dem Papier, der Präsentation oder dem Web noch egal, ob die Daten aus einer analogen oder einer digitalen Quelle stammen, hat sich die Digitalfotografie heute durchgesetzt.

Die rasante Entwicklung der Technik in den vergangenen Jahren ist fast zum Erliegen gekommen. In der Pionierphase der Digitalfotografie waren die aktuelle Geräte von heute schon Schrott von Morgen. War früher der Zeitpunkt für den Einstieg immer der falsche, so ist heute die Entscheidung nur noch zwischen der Kompakt- oder Spiegelreflexkamera. Bilder von Handy sind heute zwar genügend für eine Weblösung, keinesfalls aber für die nachträgliche Bildbearbeitung, z.B. für eine Ausschnittsvergrösserung. 

Die richtige Kamera

Das Angebot ist unübersichtlich. Die Versprechen der Industrie - insbesondere der Handy-Hersteller - sind alle überwältigend! Nebst bekannten Marken gibt es Neulinge in der Kameraherstellung, denen die Jahrzehnte lange Erfahrung der analogen Fotografie fehlt.

Man unterscheidet zwischen:

  • Handy: völlig ungeeignet für anspruchsvolle Bilder
    ideal für Webbilder geeignet
  • Kompaktkameras: kleine und handliche Geräte, mit beachtlicher Bildqualität
    sie eignen sich hervorragend als Zweitkamera
  • Bridge-Kameras: die kleinen Brüder der DSLR aber ohne Wechselobjektive
    sie eignen sich gut für Amateuraufnahmen.
  • DSLR: digitale Spiegelreflexkamera mit Wechselobjektiven eigen sich für den Amateur- und Profieinsatz
  • die heutigen Voll- und Mittelformatkameras eignen sich für den Profieinsatz

Zur digitalen Fotografie kommt heute die Filmaufnahme hinzu. Die Wiedergabegeräte hinken immer noch der Aufnahmetechnik hinterher. Doch die Bildschirme im 4K-Format zeigen hier in die richtige Richtung. 
 

Grundsätzlich gilt für jeden Kamerakauf:

je grösser die Optik und die Lichtstärke der Objektive ist, desto besser ist die Qualität der Bildergebnisse

  • die winzig kleinen Kameras können nie dieselbe Qualität wie eine DSLR liefern
  • je kleiner der Bildsensor ist, desto grösser ist die Interpolation in der Bildaufbereitung der Kamera
  • die Interpolation hat immer mit Qualitätsverlust der Bilder zu tun
    > das gilt auch für die Umwandlung in JPEG-Bilder
    > eine Interpolation darf nur mit einer Profisoftware erfolgen
    > keine einzige Kamerasoftware genügt den heutigen Ansprüchen
    Leider nehmen die meisten Hersteller eine Interpolation und eine automatische Bildbearbeitung beim übertragen der Bilder vor
  • Vorsicht bei Kameras ohne optischen Sucher
    > bei Nahaufnahmen gibt es immer eine Verschiebung der Parallaxe
  • Ideal sind DSLR-Kameras mit Blick durch das Objektiv
    > oft deckt das Blickfeld bei DSLR-Kameras nur 94-97% der Aufnahme ab

 Objektive

  • Kleine Brennweiten liefern grosse Schärfentiefe
  • Bei grosse Zoombereichen, etwa ab 4-fach, leidet die Bildqualität

Tipps zum Kamerakauf:

  • Es soll ein lichtstarkes Objektiv sein
  • Brennweiten ab 24-28mm sind ideal
  • Es darf nur ein optisches Zoom sein
  • je grösser dem optische Zoomfaktor ist, je mehr leidet die Bildqualität darunter
  • Grosses und kontrastreiches Display
  • Manuelle Einstellmöglichkeiten
  • Mind. 20 MB Bilder
  • Rohdatenformat und wählbare Videoauflösungen
  • Ein Bildstabilisator kann hilfreich sein
  • Die Kamera muss intuitiv bedienbar sein

 

Verschluss der Kamera

  • Die Belichtungszeit bei DSLR wird elektronisch gesteuert
  • Der mechanische Verschluss hat ausgedient
  • Ideal sind Verschlusszeiten von 30 bis zu 1/8000 Sekunde
  • für Kreativeinsätze ist die manuelle Einstellung ein Muss

 

Verlängerungsfaktor

In der Fachsprache als Cropfaktor benannt. Es ist eine Verschiebung der Brennweite in Richtung Telebereich. Er entsteht dann, wenn bei DSLR-Kameras nicht die Originalobjektive eingesetzt werden. Die optischen Gesetze ändern sich aber nicht. Bei einem Verlängerungsfaktor von 1,5 liefert eine 200mm analoges Objektiv dieselbe Schärfentiefe bei der DSLR bei 300mm.

 

Bildsensor

Jede Zelle eines Senors kann nur Helligkeitswerte aufnehmen. Dabei ist das Prinzip der CCD- und CMOS Sensortypen gleich. Überlagerte Filter lassen pro Zelle entweder rotes, grünes oder blaues Licht durch. Um die natürlichen Werte unseres Auges zu bekommen, haben 50% der Zellen Grünfilter und je 25% Rot- oder Blaufilter. Anhand den Werten der benachbarten Sensoren wird die Farbe berechnet. Zwei Drittel der Bildinformationen wird durch Schätzung berechnet und nur ein Drittel sind echte Werte. Somit liefert das Rohdatenformat nur zu 33% Echtdaten. Andere Bildformate haben deutlich weniger Echtdaten. Hinzu kommt, dass trotz gleichem Sensor die Kamera eine Bildbearbeitung vornimmt, und somit völlig unterschiedliche Bildqualitäten trotz identischen Chip entstehen.

  • Grundsätzlich liefern die CCD Sensortypen ähnliche Bildqualität wie die CMOS Sensortypen. Die Bildqualität der billigen Kameras lässt zu wünschen übrig.
  • Grundsätzlich wirkt ein gröberes Filmkorn in der analogen Fotografie viel schöner als das Bildrauschen der Digitalkameras.

 

Welche Auflösung wird benötigt und wozu dient die grössere Bildauflösung?

  • je höher die Bildauflösung ist, desto mehr Details werden im Bild erkennbar
  • kleinere Bildauflösungen haben somit immer mit Qualitätsverlusten zu tun
  • die Zahl der Megapixel ist aber nicht allein ausschlaggebend für die Bildqualität
  • die Qualität der Optik und des Sensors sind der entscheidende Faktor

RAW-Format oder JPEG-Format

Willst du das Optimum aus deinen Bildern herausholen, so darfst du nur das RAW-Format verwenden. Es ist das digitale Negativ. Die Bilder haben die beste Qualität und viele Kameraeinstellungen können nachträglich im Rohdaten-Konverter der Software korrigiert werden. Das Rohdatenformat (RAW), wird ohne Korrekturen auf dem Chip abgespeichert. Im Gegensatz dazu werden beim JPEG-Format folgende Korrekturen, - angeglich sind es Bildverbesserungen-, vorgenommen:

  • Rauschfilter
  • Vignettierungskorrektur
  • Weissabgleich
  • Farbkorrektur
  • Helligkeitskorrektur = Tonwert
  • Bildschärfung
  • Kontrast
  • weitere Filter zur "Bildverbesserung"
  • JPEG Komprimierung

RAM Bedarf für die Bildbearbeitung

Die Liste mit den Bildgrössen sagt aus, wie viel RAM Bedarf in der Bildbearbeitung für das Grundbild benötigt wird. Mit jeder zusätzlichen Bildebene verdoppelt sich der RAM Bedarf. Aktuelle Macs und PC werden mit 4 GB RAM ausgeliefert. 
Professionelle Geräte wie der MacPro können bis zu 64GB aufgerüstet werden. Hinzu kommt die ultraschnelle Thunderbod 2 Schnittstelle zu den externen Peripheriegeräten. 

 

LEITSATZ:

Egal mit welcher Kamera du fotografierst

  • an den Fotografischen Grundregeln kommst du nie vorbei
  • die Regeln der Bildgestaltung sind für alle Kameras gültig
  • die Belichtungszeit und die Blendenstufe beeinflusst immer die Tiefenschärfe
  • und hier sind Handys ganz einfach fehl am Platz

Der Siegeszug der Digitalen Fotografie im Alltag ist nicht mehr aufzuhalten. Untersuchungen haben gezeigt, dass mit digitalen Kameras fünfmal mehr fotografiert wird als mit einer analogen Kamera. Das heisst aber keinesfalls, dass besser fotografiert wird. Der Weg zum analogen und digitalen Bild ist derselbe. Er setzt grosses Wissen in der Bildgestaltung voraus. Andernfalls gibt es keine professionellen Resultate. Die Technik der Kamera ist nur ein Mittel zum Zweck und ersetzt niemals das Wissen um die Bildgestaltung. Ob sie mit der Technik richtig umgehen können oder nicht, das zeigt die Praxis und keine Testberichte.

Die Kamera kann nie besser sein, als der Fotograf, der sie bedient 









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