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Bhutan - die
Philosophie vom Brutto-Nationalglück

Im kleinen Land des Drachens am Fuße des Himalajas leben ungefähr 750‘000 Menschen (Stand 2016). Insgesamt weist der Himalaja Staat eine sehr geringe Bevölkerungsdichte mit einer grosse ethnischen Vielfalt auf. Der Hauptteil der Menschen lebt in den gebirgigen Landschafttälern auf einer Höhenlage zwischen 2000 und 3000 Metern.
Das sich die Bewohner selbst Drukpa nennen, liegt an der landeseigenen Bezeichnung für den Bhutan, "Druk yul" - Land des Drachens. Bei einer Lebenserwartung von knapp 65 Jahren stellt die Gruppe der Kinder und Jugendlichen den größten Teil der Bevölkerung dar. Das Oberhaupt der Einwohner ist der König Jigme Khesar Namgyel Wangchuck.

In Bhutan leben nur ca. 35 % der Bevölkerung in Städten. Thimphu ist die Hauptstadt Bhutans. Sie liegt im Westen auf 2320m rund 90 Minuten vom einzigen internationalen Flughafen entfernt. Die Stadt ist in den letzten Jahren stark gewachsen, die Einwohnerzahl liegt heute bei zirka 104‘000 Einwohnern. Thimphu ist wohl die einzige Hauptstadt der Welt, wo es keine Ampeln gibt. Die Hauptstadt des Landes des Feuerdrachen ist auch der Sitz der Regierung. Den eigentlichen Hauptpalast der Könige und ihrer Familie findet sich etwa 7 km nördlich von Thimphu. Highlight eines Besuches in Thimphu ist in jedem Fall der Besuch der Buddhastatue, die mit 51 m Höhe zu den größten der Welt zählt.

Die Einwohner Bhutans setzen sich aus drei großen ethnischen Gruppen zusammen: den Sharchops, den Ngalops und den Lothshampas. Vor allem der Westen des Landes ist stärker besiedelt. Hier und in Zentralbhutan lebt die herrschende Schicht, die Ngalops. Sie wanderten im Mittelalter aus Tibet ein und brachten den Buddhismus mit. Die frühesten Siedler, die heute vorwiegend im Osten leben, gehören der Gruppe der Sharchops an. Die Landwirtschaft ist die treibende Wirtschaftskraft Bhutans. Fast 70 % der Bevölkerung arbeiten vor allem in den Tälern des Landes.

Im Süden des Landes befindet sich die schmale Ebene von Duar. Diese 12 bis 16 Kilometer breite Niederung zählt zu den Ausläufern des Ganges-Brahmaputra-Tieflandes. Hier leben vor allem die aus Nepal eingewanderten Lhotshampas, welche vorwiegend von der Landwirtschaft leben.

 

Bhutan - Land mit vielen Sprachen

Die große ethnische Vielfalt zeigt sich auch in den verschiedenen Sprachen und Dialekten der Einwohner. Neben den Amtssprachen Dzongkha und Englisch gibt es noch über 18 andere Sprachen, die im Land gesprochen werden. Wer die Geschichte und Kultur dieser einzigartigen Bevölkerung hautnah erleben möchte, wird auf einer Reise nach Bhutan den direkten Kontakt mit den Menschen zu schätzen wissen.

Nicht nur zum landesweit beliebten Klosterfest im Herbst finden sich viele Besucher in der Hauptstadt von Bhutan ein, auch die Nationalbibliothek oder das Museum für traditionelle textile Handwerkskunst locken viele Menschen an. Einen Ausflug wert sind die Gedenk-Chörten für König Jigme Dorji Wangchuk, das staatliche Emporium für Handwerkskunst oder der Trashichho-Dzong. Und wenn Sie schon in der Hauptstadt von Bhutan unterwegs sind, sollten Sie keinesfalls den stimmungsvollen Wochenmarkt verpassen, auf dem Sie lokale Produkte und Kunstgewerbeartikel erwerben können.

Bhutan und sein Bruttonationalglück (Gross National Happiness = GNH)

Der König von Bhutan versucht die Bevölkerung vor schlechten Einflüssen zu schützen. Dazu gehört die rasante, technologische Entwicklung durch die Globalisierung mit der fragwürdigen Seite der Modernisierung. Bhutan gilt als einziges Land auf der Welt in dem das Rauchen verboten und der Verkauf von Tabak untersagt ist. Es werden keine Plastiksäcke produziert und Werbeplakate wie du sie im Westen kennst, gibt es nicht.

Der vierte König, Jigme Singye Wangchuk, erklärte zu Beginn der 70er Jahre das Bruttonationalglück zum Staatsziel. Die vom 4. König erschaffene Grundhaltung des Bruttonationalglücks geht davon aus, dass eine ausgewogene und nachhaltige Entwicklung der Gesellschaft nur im Zusammenspiel von materiellen, kulturellen und spirituellen Werten geschehen kann. Das Bruttonationalglück beruht auf vier Säulen:

  1. Förderung einer sozial gerechten Gesellschafts- und Wirtschaftsentwicklung
  2. Errichtung von guten Regierungs- und Verwaltungsstrukturen
  3. Bewahrung und Unterstützung kultureller Werte
  4. Gesetze zum Schutz der Umwelt

Dieses Streben nach dem Bruttonationalglück wurde im Jahre 2008 in der Verfassung verankert. Das Ziel war ambitioniert: Die Menschen von Bhutan sollen zu den glücklichsten der Welt gehören.

Die Einwohner Bhutans zählen heute zu den glücklichsten Völkern der Welt. Im ganzen Land spürt man dieses Bruttonationalglück. Das zeigen sie mit ihrer exzellenten Gastfreundschaft. Zur Bewahrung des Glücks gehören die kulturellen Werte, der buddhistische Glaube mit den fantastischen Bauten und das Leben im Einklang mit der Natur.
Das Glück als Staatsziel – das wäre etwas auch für andere Länder.



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